Verreisen mit Kindern
Wir machen mit unseren Kindern gern Ausflüge und genießen es auch, mit ihnen zu verreisen. An Flugreisen haben wir uns noch nicht heran gewagt, aber wir haben uns schon einige Erfahrungen, und blaue Augen, bei Reisen mit Pkw und Bahn erarbeitet. Im Folgenden findet ihr eine Zusammenfassung der wichtigsten und hilfreichsten Tipps aus unserem Erfahrungsschatz und dem anderer Familien, die uns Ratschläge gegeben haben.
Reiseziel
Tipp 1 – Familie und Freunde:
Will man als Eltern auch ein bisschen Erholung rausschlagen, braucht man andere Menschen, die sich zumindest zeitweise um die Kinder kümmern. Dabei bietet es sich oft an, entfernte Familienteile zu besuchen.
Und, es ist etwas Besonderes, wenn man Freunde findet, die mit einem verreisen (möglichst selbst mit Kindern, dann kann man sich abwechseln).
Tipp 2 – andere Kinder:
Kinder brauchen Kinder, wenn man sie nicht die ganze Zeit aktiv bespaßen will. Eine einsame Hütte auf einem Berggipfel klingt gut für Erwachsene, mit Kindern ist es schrecklich. Bringt man also selbst keine anderen Kindern mit (siehe Tipp 1), braucht man ein Reiseziel, an dem Kinder zu erwarten sind, z.B. einen familienfreundlichen Campingplatz oder ein familienfreundliches Hotel.
Tipp 3 – flexible Unterbringung:
Ein Hotel mit strickten Essenszeiten bedeutet für Familien mit Kindern fast immer Stress. Mobilehomes auf Campingplätzen, Ferienhäuser oder Hotels mit Apartmentcharakter sind empfehlenswerter. Am besten ist es, wenn man die Möglichkeit von fertigem Essen (wie z.B. Hotelfrühstück) mit selbst gekochtem Essen (im Apartment usw.) verbinden kann, so dass man flexibel nimmt was gerade passt.
Packen
Tipp 1 – Koffer:
Jedes Kind bekommt einen eigenen Koffer/eine eigene Tasche. Geteilte Koffer führen nur zu Chaos und Kleiderbergen.
Tipp 2 – Packen:
Man braucht als einzelner Erwachsener einen halben Tag ohne Kinder, um zu packen und einzuräumen. Das heißt, entweder müssen die Kinder einen halben Tag vom zweiten Elternteil oder von Großeltern/Babysitter/… bespannt werden, damit einer die Koffer und das Auto packen kann. Trotzdem ist das noch sehr knapp.
Tipp 3 – Fahrtgepäck:
Wie es im Flugzeug Handgepäck gibt, so sollte man für längere Fahrten Fahrtgepäck packen. Was während der Fahrt gebraucht wird, kommt in extra Taschen, damit man nicht für jede Kleinigkeit an die großen Koffer ran muss.
Fahrt – Pkw
Tipp 1 – Pausen:
Macht Pausen, so viele und so lange wie möglich und nötig. Man möchte gern am Ziel ankommen, aber die Nerven der Erwachsenen halten nur einen gewissen Grad an Nörgelei aus und die Kinder drehen wirklich durch, wenn sie zu lange fahren müssen. Der Versuch möglichst schnell anzukommen, bringt wahrscheinlich nicht viel.
Tipp 2 – nachts fahren:
Nachts fahren ist oft der schnellste Weg mit einem Mindestmaß an Genörgel zum Ziel zu kommen. Aber: es bringt nichts, wenn die Erwachsenen nicht gern nachts fahren. Dann ist man nur genervt, auch wenn man mit schlafenden Kindern am Ziel ist.
Tipp 3 – Fahrtzeit an Unterkunft anpassen:
Hotels, Campingplätze und Ferienhäuser haben meistens festgelegte Zeiten, ab denen man „einziehen“ kann. Ist man Stunden zu früh dran, sollte man besser einen Plan für die Kinder haben.
Tipp 4 – Snacks:
Snacks sollten immer bei den Eltern griffbereit sein und am besten mit einem Biss im Mund untergebracht werden können: eine einzelne Weintraube macht, zumindest meistens, weniger Sauerei als ein großer Schokoriegel, der in Kinderhänden dahinschmilzt.
Süßigkeiten sind wahrscheinlich unumgänglich, um für gute Laune zu sorgen, aber vielleicht sollte man es so weit in Grenzen halten, dass die Kinder nicht unter Zuckerschock versuchen das Auto auseinander zu nehmen.
Getränke nicht vergessen! Am besten nimmt man Flaschen mit, die die Kinder aus dem Alltag gewohnt sind und die gewöhnlich dicht sind – wie die Trinkflaschen für Kita oder Schule.
Tipp 5 – Unterhaltung:
Im Internet stehen auf verschiedensten Plattformen inzwischen Hörspiel-Reihen und, wenn man will, Serien für Kinder zum Streaming zur Verfügung. Aber unterwegs ist die Download-Breite nicht überall dafür geeignet und der ein oder Andere mag vielleicht auch um die Kosten fürchten. Deshalb ist es sinnvoll, sich schon zu Hause mit den Kindern zusammen eine Zusammenstellung ihrer Lieblingsgeschichten per Download zu sichern (möglich ist dies z.B. auf Spotify, Amazon Prime, usw.). Will man selbst nicht zum hundertsten mal die geliebten Kinderhänden hören, sind gute Kopfhörer mit active noise cancelling die Lösung. Dabei kann man doppelt gewinnen: Will das Kind schlafen, hat es mit den Kopfhörern seine Ruhe. Will das Kind sein eigenes Audio-Programm, muss man sich nicht selbst das gleiche anhören.
Fahrt – Zug
Tipp 1 – Snacks:
Snacks sind ein wichtiger Teil der Zugfahrt und können ähnlich geplant werden wie ein Picknick. Je nachdem wie lang die Fahrt wird können große Sandwiches genauso dazu gehören wie kleine Süßigkeiten. Getränke darf man nicht vergessen, am besten nimmt man Flaschen mit, die die Kinder aus dem Alltag gewohnt sind und die gewöhnlich dicht sind – wie die Trinkflaschen für Kita oder Schule.
Wenn man einen Platz mit Tisch ergattern kann, kann man das Picknick-Gefühl noch steigern, aber Vorsicht, Zugfahrten können holprig sein!
Natürlich kann man sich auch in einem, eventuell vorhandenen, Speisewagen setzen oder dort einkaufen. Das gilt für die Kinder sicher als Abenteuer – ist nur teuer.
Tipp 2 – Gepäck:
Auch hier sollte man, ähnlich einer Flugreise, den Gedanken von Handgepäck verfolgen: Also die Dinge, die man wahrscheinlich während der Fahrt braucht leichter zugänglich in kleineren Taschen verpacken, so dass man nicht ständig die großen Gepäckstücke hantieren muss.
Tipp 3 – Spiele:
Das schönste an einer Zugreise ist sicher, dass man schon während der Fahrt wirklich Zeit miteinander verbringen kann. Das funktioniert am besten mit Spielen. Die sollte man vielleicht extra packen, um sie schnell griffbereit zu haben.
Tipp 4 – Ruhe und Musik:
Da man nie weiß, wie die eigenen Kinder gelaunt sein werden und mit welchen Mitreisenden man es zu tun bekommt, sollte man einen Plan dafür haben, wie man für die Kinder für Ruhe sorgen kann und auch, wie man ihnen Musik oder Hörspiele, an manchen kann.
Das klingt eventuell übertrieben, aber die eleganteste Lösung dafür sind wahrscheinlich gute Kopfhörer mit active noise cancelling. Will das Kind schlafen, hat es mit den Kopfhörern seine Ruhe. Will das Kind sein eigenes Audio-Programm, muss man sich nicht mit den Beschwerden der Mitreisenden befassen.
Tipp 5 – Komfort:
Hat man den Platz, sind wahrscheinlich kleine Kissen für alle Familienmitglieder eine tolle Möglichkeit, eine kurze Auszeit bequemer und wahrscheinlicher zu machen.
Aufenthalt
Tipp 1 – ein Rhythmus für den Tag:
Im Urlaub ist alles anders, da helfen neue Routinen, um alles zusammen zu halten.
Zum Beispiel können die Kinder mit Papa jeden Morgen Frühstück besorgen, nach einem aufregenden Vormittag ist vielleicht sogar wieder ein Mittagsschlaf angebracht, nachmittags gibt es eventuell immer ein Eis und abends könnte Mama immer eine Gute-Nacht-Geschichte aus einem neuen Buch vorlesen.
Tipp 2 – Freizeit für Eltern:
Es ist schon so schwer sich einzugestehen, dass Urlaub nicht mehr so ist wie früher. Wenn man sich nicht irgendwann in die Haare kriegen will, welches Elternteil eine Auszeit mehr verdient hat, ist es wirklich hilfreich ruhige Aktivitäten für die Kinder vorzubereiten, so dass man ein bisschen Freizeit einbauen kann, zum Beispiel Stickerhefte, Rätselhefte, Malbücher und Hörbücher. Wenn die Kinder sich eine Weile semi-selbst beschäftigen können, kann man sich eventuell auch einfacher abwechseln und sich gegenseitig kurze Kinder-Frei-Zeit zugestehen.
Tipp 3 – Bewegung:
Wenn das Wetter es irgendwie erlaubt: Bewegung an frischer Luft macht den Kindern eigentlich immer Spaß, auch wenn sie es vorher nicht glauben. Und es macht sie müde, was die Abende für die Eltern nach vorne verlängert.
Tipp 4 – Matschkleidung:
Schlechtes Wetter kann immer passieren. Ein Sommergewitter kann den Campingplatz in eine Schlammwüste verwandeln und im Skiurlaub können grasgrüne Pisten das Programm kaputt machen. Matschkleidung gehört als Notprogramm ins Gepäck, wenn es noch irgendwie geht. Damit lässt sich aus den meisten schlechten Tagen trotzdem noch was rausholen.